Freitag, 16. August 2013

Gefängnisbesuch

Gestern bin ich mit den Psychologinnen der Aldea und Petra in zwei Gefängnisse hier in der Nähe gefahren, um den inhaftierten Eltern einen Vortrag über Drogen zu halten.

Als erstes haben wir die Väter von 8 Kindern im Hochsicherheitsgefängnis "El Abra" besucht. Ich war sehr überrascht von dem Gelände. Es ist sehr groß und recht freundlich und bunt gestaltet. Es gibt den ein oder anderen kleinen Laden, wo Essen gekauft werden kann, eine Kapelle und noch ein paar andere Gebäude, unter anderem ein Großes, in dem die Zellen untergebracht sind. Hinzu kommen Grünflächen und kleine Gemüsebeete.
Auch einige Straßenhunde haben den Weg unter einem Tor hindurch ins Gefängnis gefunden und hoffen dort auf etwas Futter.

In dem zweiten Gefängnis "San Pedro" herrschen schon ganz andere und für Bolivien typische Verhältnisse. Das Gefängnis besteht aus einem Innenhof und Einzel - sowie Gruppenzellen, die rundherum in die Höhe ragen. Der Innenhof ist vielleicht so groß wie ein halber Fußballplatz oder kleiner. Es ist der einzige Ort an dem sich die über 300 Inhaftierten an der frischen Luft aufhalten können. Oft leben in den Gefängnissen aber nicht nur die Inhaftierten sondern gleich die ganze Familie oder zumindest der Ehepartner, da sie sich sonst gar nicht ernähren können. So wird es dann schnell mal noch voller, als es sowieso schon ist. Im Hof sind sie außerdem am Arbeiten, denn das Essen und auch alles andere muss gekauft werden. So werden Fischernetze geknüft, Taschen geflochten, gehäkelt oder allerlei Möbel geschreinert. Diese Sachen werden dann nach draußen verkauft.


Ich habe auch erst mal zugeschlagen und mir eine handgemachte Tasche gekauft und so einem Häftling die nächste Mahlzeit gesichert.

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